Venedig ist eine der schönsten Städte der Welt – definitiv. Dementsprechend überlaufen war die Stadt auch oft in der Vergangenheit. 13 Millionen Übernachtungen zählte Venedig im Jahr 2019. Seitdem die Corona-Krise auch über Italien hinweg schwappte ist Venedig ungleich anders:
Durch die engen Gassen der Altstadt kamen Einheimische und Touristen füher nur im Schritttempo voran. Spontan am Abend einen Platz in der Pizzeria bekommen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Ungestört durch den Dogenpalast schlendern oder den Kampanile bewundern?
Derzeit erlebt man Venedig so leer wie das letzte Mal vor vielen Jahren. Es gab noch nicht die großen Kreuzfahrtschiffe und auch die Reise mit dem Flugzeug war teurer als die Fahrt mit dem Taxi zum Flughafen…
Tatsache ist: wer Venedig wirklich erleben möchte, muss auch dort übernachten, denn sobald die Tagestouristen die Stadt verlassen haben, erst dann zeigt sich die Stadt mit einem ganz anderen Gesicht.
Und plötzlich gibt es den gemütlichen Bummel durch das phantastische Gewirr der Brücken und Kanäle – das wirkliche Venedig!
Derzeit ist Venedig wie ausgestorben und unsere langjährige Reiseleiterin berichtet, dass man morgens auf dem Markusplatz außer eine paar verstreuten Touristen und ein paar Fotografen fast niemanden sieht. Die Cafés sind leer, die Touristenboote auch und selbst in der Pizzeria um die Ecke gibt es freie Plätze.
Was gibt es in Venedig zu sehen?
Nun, natürlich das absolute Muß ist der Markusplatz. Mit dem Dogenpalast (Palazzo Ducale), dem Markusdom (Basilica di San marco), dem Markusturm (dem Campanile di San Marco) und natürlich dem berühmten Café Florian ist der Markusplatz das Ziel Nummer eins.
Wer etwas Zeit mitbringt, für den ist natürlich ein Besuch im Dogenpalast anzuraten. Die goldene Treppe im Treppenhaus ist einfach beeindruckend und der riesige Saal im Dogenpalast raubt den Atem. Hier wurde Weltgeschichte geschrieben – die Dogen waren die Regierungsorgane der Stadt und der Palast strotzt vor Prunk und Pracht. Zur Zeit des Karnevals bietet Venedig natürlich ein besonders farbenfrohes Spektakel. In allen Ecken der Stadt sieht man Menschen, die in den schillerndsten Kostümen posieren. Einfach grandios.
Viele herrliche Plätze, Brücken und zahlreichen Bauwerke führen vom Markusplatz zur weltbekannten Rialtobrücke. Sie ist 48 Meter lang und führt über den Canale Grande.
Viele Gäste nutzen auch einen Tag zum Ausflug zu den Inseln in der Lagune: Burano, Torcello und Murano. Murano ist natürlich bekannt durch die einzigartigen Glasfabriken, auf Torcello warten weltbekannte Restaurants und Burano ist einfach nur malerisch!
Der Tourismus ist für Venedig ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist das Geld der Touristen dringend benötigt – andererseits sind die Menschenmassen nicht mehr kontrollierbar. In der Altstadt von Venedig leben nur ca. 50.000 Menschen. Im Vergleich dazu zählte die Stadt 13 Millionen Übernachtungen und 30 Millionen Besucher. Zum Vergleich: Berlin zählt 4 Millionen Einwohner und 13 Millionen Touristen! Das Problem ist, dass Venedigs Bausubstanz bröckelt. Da der Wasserspiegel permanent steigt ist in vielen Geschäften schon das unterste Geschoß unbewohnbar. Durch die vielen Motorboote werden die Fundamente oft noch weiter angegriffen.
Dennoch hat Venedig eine ungeheuere Anziehungskraft, die sich vielleicht aus dem morbiden Charme der Stadt ergibt oder auch aus seiner bizarren Geschichte oder aus seiner prunkvollen Architektur.
Wie auch immer – Venedig war, ist und bleibt ein magisches Reiseziel.
5 Responses
Ich war 2 Mal als Tagestourist in Venedig und würde – falls Corona uns jemals wieder in Ruhe lässt – die Stadt gern genauer ansehen, vielleicht wird es mal mit Echle-Reisen möglich.
Vielen Dank für die schönen Bilder.
Das Fernwehfieber steigt immer mehr .
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald.
Auf unserer Hochzeitsreise waren wir das 1. x in Venedig. Seither in gewissen Zeitabständen immer wieder. Leider immer auch mit vielen anderen Touristen. Auch die abendliche Ausfahrt aus dem Hafen auf einem Kreuzfahrtschiff, bei Sonnenuntergang, wird unvergessen bleiben. Unser Wunsch, einmal im Winter diese Stadt zu besuchen und zu hoffen, dass weniger Menschenmassen unterwegs sind.
Da bekommt man sofort Lust um loszufahren und die Stadt zu besuchen und zu erleben.
Bislang wollte ich immer nur mit dem Kreuzfahrtschiff von Venedig aus losfahren, jetzt habe ich Lust die Stadt zu entdecken.
Toller Bericht mit brillanten Fotos. Vielen Dank für die Mühe und bitte weiter so. In Lockdown Zeiten eine liebevolle Serie von Echle Reisen.
Bleiben Sie gesund!
Roland Lange